Es ist 13:54, 28.03.2024

Meister-Ehe


Kategorie: Bewerbe
Datum: 09.08.2007

Bewerbe

oder die Frage nach dem gemeinsamen BoF

Sieben Jahre nach Hausmening wurde eine Einzelstaatsmeisterschaft wieder „nur“ auf einem System ausgetragen. Auf der Minigolfanlage des Marco Polo-Sportcenters in der Ruthnergasse kürten sich Elisabeth Berger-Rella und Markus Berger zu den Staatsmeistern 2007.

Die Meisterschaft endete mit einem überglücklichen Ehepaar. Sie strahlten, umarmten und küssten sich. Die eine oder andere Träne musste weggewischt werden. All das erinnert mehr an eine Hochzeit als an den hochrangigsten, nationalen Einzelbewerb im österreichischen Bahnengolf. Doch es stimmt! Elisabeth Berger-Rella (POST SV) und Markus Berger (BGC WIEN) sind die österreichischen Staatsmeister 2007. Die anschließenden Fragen nach einem gemeinsamen Ball of Fame wurden von beiden mit einem Lächeln beantwortet.


Beide Fotocredits @it-vision.at

Was aber noch viel schöner anzusehen war als das emotionale Ende dieses Bewerbs, war die Art und Weise wie sie in diesem Turnier gespielt hatten. Freude am Spiel, hohes Niveau über alle Runden und vollste Konzentration in jeder Phase. Als am zweiten Bewerbstag heftiger Wind einsetzte, viele mit dem Schicksal haderten, ließ sich Markus Berger eine souveräne 79 am Ende des Tages auf die Ergebnistafel eintragen; der Grundstein für seinen Titel. Selbst als es den Anschein hatte, dass sich das Blatt zu Ungunsten von ihm in der neunten Runde drehen könnte; er mit dem aggressiven Super 10 eine 5 auf Bahn drei machte und sein schärfster Konkurrent, Manfred Lindmayr (BGC WIEN), die Sensation roch, blieb Markus Berger cool und routiniert. Er machte noch sieben Asse in dieser Runde, spielte 31 ab und ließ im finalen Durchgang nichts mehr anbrennen. Meisterlich!

Der Kampf um Bronze
Manfred Lindmayr blieb nur Silber. Eindrucksvoll hingegen seine Bilanz bei österreichischen Staatsmeisterschaften. Seit 2001 zwei Mal Gold und zwei Mal Silber. Zu Recht auch Österreichs Nummer 1 in der Rangliste. So eindeutig Gold und Silber bei den Herren vergeben wurden, so eng lief es um die Bronzemedaille ab. Ständige Positionswechsel machten es bis zum Schluss schwierig, einen Favoriten für das kleinste Treppchen am Siegespodest auszumachen. In der letzten Runde hatten noch drei, vier Spieler die Chance mit einer tiefen Runde Bronze zu holen. Wie im Vorjahr waren es die Routine und Klasse von Christian Freilach (WAT 21), die den Unterschied ausmachten. Mit einem Ass auf Bahn 17 und dem darauffolgenden Pflichtass auf der Schlussbahn verwies er Christian Gobetz (KÖFLACH) auf den undankbaren vierten Rang.

Ebenso wie bei den Herren war auch in der Damenkategorie der Kampf um Bronze der spannendste. Elisabeth Berger-Rella (Gold) und Renate Raidl (Silber/KNITTELFELD), eine der großen Überraschungen bei diesen Meisterschaften, hatten eine – mehr oder weniger – entspannte letzte Runde vor sich. Zu groß war der Abstand nach vorne und nach hinten. Hingegen kämpften im Dunst der sicheren Medaillengewinnerinnen drei Damen um Bronze. Claudia Schuster (BIHO), Elisabeth Gruber (LEOB) und Manuela Osterkorn (DIAVOLO). Schuster und Osterkorn hatten den Vorteil, dass sie in der Gruppe im direkten Duell gegeneinander spielen konnten. Schuster konnte die Oberösterreicherin in der letzten Runde nicht mehr abfangen, weshalb die Augen von Manuela Osterkorn auf die noch spielende Elisabeth Gruber gerichtet waren. Nach deren drei auf Bahn 15 war klar, dass sie auf den letzten drei Bahnen zwei Assen benötigte, um ein Stechen zu erzwingen. 16 und 17 blieben aus, Osterkorn sicherte sich die Bronzemedaille. Für Elisabeth Gruber war es das erste Jahr ohne Einzelmedaille.

Solide organisiert
Für den durchführenden Verein BGC WIEN war es nach 1995 die zweite Staatsmeisterschaft in der Ruthnergasse. Angesichts des kleinen Organisationsteams lief der Bewerb reibungslos ab. Highlight war die Website zur ÖM inklusive der Live-Berichterstattung von Michael Grundner. Einziger Wermutstropfen nach der interessanten Eröffnungsfeier am Donauturm war – nach Meinung des Verfassers –  die biedere Abschlussfeier am Tennisplatz des Sportcenters. Mit 87 StarterInnen lag die Teilnehmerzahl, in Anbetracht der sinkenden Zahlen an LizenzspielerInnen, im guten Mittelfeld. Trotzdem bleibt – betrachtet man die Teilnehmerliste genauer –  zu bedenken, dass zwei Drittel aller Starter aus Niederösterreich und Wien kamen. Aus den westlichsten Bundesländern, Tirol und Vorarlberg, gerade einmal ein Starter den Weg in die Ruthnergasse fand. Noch viel bedenklicher ist aber die Tatsache, dass viele SpielerInnen anscheinend nicht den Wert einer Staatsmeisterschaft erkennen. Ein Großteil der am Freitag Ausgeschiedenen war weder am Finaltag noch beim Abschlußbankett anwesend, was auch ÖBGV-Präsident Leo Moik in seiner Ansprache kritisierte.

Was strategisch für den Verband überbleibt, ist leicht festzumachen. Ein Mehr an Startern steigert nicht immer die Qualität einer Staatsmeisterschaft, aber schon gar nicht den Wert eines nationalen Großbewerbs. Trotzdem hat der ÖBGV wohl den richtigen Weg eingeschlagen, Staatsmeisterschaften auch an Bewerbungen mit nur einer Anlage zu vergeben. Ob dem Leistungssport in Österreich damit ein Gefallen getan wurde, steht auf einem gänzlich anderen Blatt. Die entscheidenden Fragen der nächsten Jahre werden sein, ob eine allgemeine ÖM überhaupt als Spitzensport angesehen wird oder ob dieser Anspruch in der austauschbaren Masse des Hobbysports versinkt!?

Verfasser: Philipp Albrechtsberger

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

-->