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Das Warten hat ein Ende


Kategorie: Bewerbe
Datum: 04.06.2008

Bewerbe

Der Nationencup dient vor allem dem Austrainieren der EM-Anlagen für den Sommer – doch diesmal wollten wir mehr! Perfektes Teamwork und ein professioneller Auftritt führten zum ersten österreichischen Sieg beim Nationencup der Allgemeinen Klasse seit 1995.

Am Dienstag vor dem Pfingstwochenende ging für sechs Spieler und einen Betreuer des Österreichischen Nationalkaders der Allgemeinen Klasse das Abenteuer Nationencup 2008 los.

Weniger ist oft mehr
Erstmals in seiner Karriere als Teamchef nominierte Bernd Schaller nur ein österreichisches Team für den Nationencup der Allgemeinen Klasse – einem konsequenten Austrainieren der beiden EM-Anlagen wurde gegenüber dem Testen neuer Spieler mit bislang wenig internationaler Erfahrung der Vorzug gegeben. Es galt so viele Erfahrungen wie möglich für die Europameisterschaften im August zu sammeln und schon jetzt auf so vielen Bahnen wie möglich die beste Linie und das beste Material zu finden. Aus diesem Grund flogen neben den vier Mannschaftsspielern Elisabeth Berger-Rella, Markus Berger, Manfred Lindmayr und Herbert Ziegler mit Jürgen Bertel, Christian Gobetz und Hans Schilling auch drei Betreuer mit nach Tampere/Finnland.

Dieser „Luxus“ von drei Betreuern für nur eine Mannschaft stellte sich sowohl im Training als auch im Bewerb als großer Vorteil heraus, konnte damit doch der richtigen Präparation der Mannschaftsbälle (und von denen gab es mit 22 auf 36 Bahnen genügend!) jene Konzentration gewidmet werden, dies es auch mit nur drei Tagen ermöglicht, Spitzenleistungen zu erbringen. Vor allem die Bereitschaft von Jürgen und Gogo, sich als Austrainierer und Betreuer zur Verfügung zu stellen, verdient Respekt, möchte man als Spieler doch viel lieber selbst in der Mannschaft stehen. Beiden haben sich jedoch auf diese ungewohnte Rolle perfekt eingestellt und hatten – gemeinsam mit Hans – einen großen Anteil am erfolgreichen Abschneiden Österreichs beim NC 2008. Das Zurückstellen der persönlichen Interessen und das Unterordnen unter das gemeinsame Ziel zeugen von wirklichem Teamspirit, der im Österreichischen Nationalkader in den letzten Jahren nicht immer zu erkennen war.

Da Bernd aus beruflichen Gründen selbst erst am Freitagabend nach Finnland fliegen konnte, lag die konkrete Trainingsgestaltung in der Eigenverantwortung des Teams. Und hier zeigte sich abermals die Professionalität und Zielstrebigkeit der österreichischen Vertreter, die dazu führte, dass wir am Freitag Abend ruhigen Gewissens behaupten konnten, auf jeder Bahn einen guten Plan zu haben, und dementsprechend motiviert und zuversichtlich in den Bewerb gingen.

Der Weg ins Finale
Das Losglück hatte uns in die vermeintlich leichtere Gruppe B gebracht, in der mit Schweden und Schweiz 2 nur zwei starke Gegner warteten. Das Ziel, nach den acht Durchgängen der Vorrunde unter den besten zwei der Gruppe platziert zu sein, schien also durchaus realistisch. Von Beginn an spielten wird vor allem Dank einer überzeugenden Betonleistung vorne mit und auch wenn sich das Team Schweiz 2 nicht wirklich abschütteln ließ, war bald klar, dass uns nur ein Selbstumfaller den Platz im Halbfinale kosten kann. Dieser blieb zum Glück aus und so beendeten wir die Vorrunde hinter Favorit Schweden auf dem zweiten Rang.


Fotocredit@minigolf2008.com

Eine schwache letzte Doppelrunde der Deutschen führte überraschend dazu, dass unser Halbfinalgegner nicht unsere nördlichen, sondern unsere westlichen Nachbarn aus der Schweiz waren. Das machte die Aufgabe natürlich keineswegs leichter, hatte das Team Schweiz 1 doch bislang vor allem auf der Betonanlage mit einem Schnitt von 28,6 beeindruckend agiert. Einsetzender Wind, der manchen Spieler dazu veranlasste, für einen Schlag trotz abgeschirmter Bahnen mehrere Minuten zu brauchen (siehe unter http://www.minigolf2008.com/videos/2008NC_Klosek_11.11.wmv), forderte den Spielern alles ab und führte dazu, dass für diese Doppelrunde knapp 3,5 Stunden benötigt wurde. Vielleicht waren es die schwierigen äußeren Bedingungen, vielleicht war es der Druck der Österreicher – jedenfalls konnten die Schweizer in keiner Phase dieses Semifinales an ihre Vorrundenleistungen anschließen und so betrug der Vorsprung der Österreicher bereits nach der Betonrunde 7 Schläge, der anschließend auf der Eternitanlage trocken nach Hause gespielt wurde. Da im zweiten Halbfinale Deutschland gegen Schweden die Oberhand behielt, war unser „Traumfinale“ Österreich gegen Deutschland perfekt.

Der langersehnte Erfolg in einem Teambewerb
Angesichts der zeitlichen Verzögerungen mit den Halbfinali entschied die Jury, das Finale (und die übrigen Platzierungsspiele) auf eine Miniaturgolfrunde zu verkürzen. Eine Entscheidung, die uns nicht glücklich machte, hatten wir uns doch auf Beton einen kleinen Vorteil ausgerechnet, doch die zur Kenntnis zu nehmen war. Unsere gleichmäßigen Leistungen auf Eternit stimmten uns dennoch positiv, den Deutschen ein spannendes Match liefern zu können, das von den übrigen Teilnehmern und einigen Zuschauern gespannt mitverfolgt wurde. Ergebnistafeln, wie sie bei der WM und EM gewohnt sind, informierten die Außenstehenden stets über den aktuellen Spielstand und auch wir Spieler wurden laufend auf die Dramatik hingewiesen.


Fotocredit@minigolf2008.com

Rund zwei Drittel der Runde war es wirklich ein offenes Rennen, ehe Alice Kobisch als Setznummer 2 bei den Deutschen am Rohr gröber patzte und somit ihrem Gegenspieler Herbert Ziegler ermöglichte, den von Manfred Lindmayr herausgespielten Vorsprung von einem Schlag auf sechs Schläge auszubauen. Eben noch Spannung pur, war das Finale plötzlich entschieden. Lisa und Markus spielten den Vorsprung sicher ins Ziel und so war es Markus als unserem Schlussspieler vergönnt, mit einem Ass auf der letzten Bahn Österreichs ersten Sieg beim Nationencup im neuen System (gemischte 4er-Mannschaften) überhaupt bzw. den ersten Sieg seit 1995 zu fixieren.

Jeder der anwesenden Österreicher wusste um diesen besonderen Moment, der nicht nur beim Abspielen der österreichischen Bundeshymne voll ausgekostet wurde. Wer wie ich seit 16 Jahren bei internationalen Großbewerben für Österreich an den Start geht und jetzt erstmals das Gefühl erleben durfte, mit seinen Mannschaftskollegen und Freunden bei der Siegerehrung ganz oben zu stehen, wird um die Bedeutung dieses Sieges wissen. Auch wenn es „nur“ der Nationencup war, war dieser Sieg für das Selbstvertrauen und die Motivation unheimlich wichtig. Ein Sieg, der in diesen fünf Tagen in Finnland hart erarbeitet wurde und der seine Grundlagen in einem professionellen Miteinander und Füreinander hatte, wie ich es noch selten bei österreichischen Mannschaften miterleben durfte. Wenn es gelingt, diesen Weg bis zum Sommer weiterzugehen, werden die Europameisterschaften 2008 in Tampere mit Sicherheit eine erfolgreiche für unser Land!
 
Hinweis: Zahlreiche Fotos und ein kurzes Video über den Nationencup (mit der Österreichischen Bundeshymne als Untermalung am Ende) findet ihr auf der empfehlenswerten Homepage des Veranstalters unter www.minigolf2008.com (auf der News-Seite links unten auf „more updates“ klicken).

Titelbild Fotocredit@1.MGC Gänserndorf

Verfasser: Manfred Lindmayr

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

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