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Ziegler und Berger-Rella „schwammen” zu Gold


Kategorie: Bewerbe
Datum: 12.08.2008

Bewerbe

Die Wienerin Elisabeth Berger-Rella konnte ihren Staatsmeistertitel in Wieselburg erfolgreich verteidigen. Bei den Herren krönte sich der Gänserndorfer Herbert Ziegler nach einer Regenschlacht zum neuen Meister.

Es war die erwartete knappe Sache. Auf der WM-Anlage von Steyr 2005 war jeder einzelne Fehler zu viel – jede Runde über 21 bedeutete den Rückfall um mehrere Plätze, jeder Anschuss konnte das Aus aller Titelträume bedeuten.

Umso konzentrierter wurden die Bahnen austrainiert; ein Ball- oder Linienvorteil konnte über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die wichtigen Bahnen waren schnell ausgemacht: an Doppelwelle, Brücke und Stumpfe Kegeln waren die Ball- und Linientüftler gefordert, der Salto benötigte einen nicht allzu leichten Schnittschlag und der Favoritentöter war zwar vor dem Hindernis definiert, was sich danach abspielte, war nicht immer berechenbar. Vorlauf war wie so oft das beste Mittel zum Erfolg, der Rücklauf von rechts etwas besser als von links, der Riss bedeutete nahezu immer den Putt.

Vom Regen in den Schlamm
Interessant war, dass sehr viele Bahnen von zwölf Uhr im Endkreis zum Loch zogen. Somit waren ungewöhnlich viele Bahnen mit Bällen im Sprungbereich von einem bis drei Zentimeter zu spielen. Und das obwohl der ausrichtende Verein, das BahnenGolfTeam Wieselburg, immer wieder versicherte, die Bahnen „einfach nur hingelegt“ zu haben. So ganz glauben konnten das die Aktiven nicht.

Für Ungewissheit sorgten hingegen das Wetter und die zahlreichen unterschiedlichen Vorhersagen. Egal ob man die bekannten Internetseiten, den Teletext, die Tageszeitungen oder gar die Wetterstation am Flughafen im oberösterreichischen Hörsching als Legitimationsgrundlage für schlechte Laune heranzog, jede Quelle versprach Unterschiedliches. Einzige Konstante war die Tatsache, dass es an den Bewerbstagen regnen würde. Wer schließlich recht hatte, ist nicht mehr von Bedeutung, denn die Wassermaßen, die an Donnerstag und Freitag vom Himmel prasselten, waren größer als im schlimmsten Fall befürchtet. Der frisch angelegte Rasen rund um die Bahnen verwandelte sich schlagartig in dicken Schlamm, an gut frequentierten Stellen sogar knöcheltief.


Fotocredits@Andreas Schwab/1.MGC Gänserndorf

Dies bedeutete, dass am ersten Bewerbstag nur zwei Runden plus ein paar Bahnen in der dritten Runde gespielt werden konnten. Die zahlreichen Regenpausen verbrachten die meisten mit Österreichs neuem Nationalhelden – Bernhard Kohl auf dem Weg zum Bergkönig der Tour de France 2008.

Somit startete man am Freitag mit Massenstart, die angefangene dritte und vier weitere Runden standen am ehrgeizigen Tagesplan. Trotz erneuter Regenunterbrechungen wurde das Soll erfüllt. Erstaunlich, dass die Leistungen bei Damen und Herren trotz der widrigen Witterung und der physischen Mehrbelastung kaum schlechter wurden und auf hohem Niveau blieben.

Siegesserie der BGC Wien-Herren gerissen
Der Finaltag versprach Spannung pur. Bei den Damen konnten Österreichs Aushängeschilder, Elisabeth Berger-Rella (POST) und Elisabeth Gruber (LEOB), den Abstand zum Evergreen Elfriede Andrasch (YBBS) verringern. Bei den Herren hatten fünf bis sieben Spieler noch realistischen Chancen auf Gold. Eine Frage war, ob die Siegesserie des BGC Wien bei dem Herrentitel halten würde; seit 2004 kam der Einzel-Staatsmeister immer aus der Ruthnergasse. Und auch diese Serie geht, wie jede andere auch, zu Ende. Herbert Ziegler (GAENS) ist derjenige, der den Titel bei den Herren wieder aus der Bundeshauptstadt entführt. Ziegler konnte den Langzeitführenden Heinz Weber (WAT 21) noch abfangen und siegte schließlich mit drei Schlägen Vorsprung auf den Wahl-Münchner. Bestechend war Ziegler ab Runde drei, in den letzten zehn Runden des Wettkampfs spielte der Niederösterreicher einen Schnitt von 19,8 (!). Die Bronzemedaille ging, wie schon in den Jahren 2006 und 2007, an Christian Freilach (WAT 21), der sich im Dreikampf um Silber und Bronze Vereinskollegen Weber geschlagen geben musste, Manfred Lindmayr (WIEN) aber auf den undankbaren vierten Platz verwies. Einmal mehr untermauerte der Wiener Landesverband seine Vormachtstellung im österreichischen Herrenbahnengolf; sechs der neun Superfinalplätze belegten Spieler von Wiener Vereinen (4 x WAT 21, 2 x BGC Wien).


Fotocredits@Andreas Schwab/1.MGC Gänserndorf

Bei den Damen verspielte die lange an der Spitze des Feldes liegende Seniorin Elfriede Andrasch mit einer 25er- und einer 26er-Runde ihren komfortablen Polster. Im Laufe des Bewerbs wurden Berger-Rella und Gruber immer stärker, wobei sich die Wienerin weniger Fehler erlaubte und konstanter wirkte. Mit starken 102 Schlägen über fünf Runden am letzten Tag verteidigte sie souverän ihren Titel vom Vorjahr. Vier Schläge dahinter die amtierende Weltmeisterin Gruber, weitere vier Schläge zurück die Ybbstalerin Andrasch.

Das Abschlussbankett fand wie die Eröffnungsfeier im Zelt neben der Anlage statt. Erfreulich kurzweilig das Programm und die Festreden, unerwartet ausgiebig und lecker das warme bzw. kalte Buffet. Die paar kleinen und wenigen größeren Pannen, wie etwa das Fehlen der nicht ganz unwichtigen Medaillen bei der Siegerehrung, möge man dem engagierten, jungen Organisationsteam von Wieselburg verzeihen. Die Starterzahl von 65 TeilnehmerInnen entspricht (leider) dem gängigen Trend der letzten Monate und Jahre, wie sich nicht nur bei den Jugendmeisterschaften in Hörbranz zeigte, sondern nun auch die Bundesliga erreicht hat, die mit schwindendem Interesse zu kämpfen hat. Wenngleich hier die Gründe mitunter anderswo zu orten sind

Verfasser: Philipp Albrechtsberger

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

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