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Cool, cooler, „Karin, Simon, Jenny”


Kategorie: Bewerbe
Datum: 03.09.2008

Bewerbe

Österreich ist Jugendweltmeister(in)! Bei der Jugend-WM in Budapest gab es nach der Flaute im Teambewerb zwei Mal Gold und einmal Silber im Einzel. Jugendsportwart Hannes Hahsler zieht Bilanz und versucht, das Erfahrene in Worte zu fassen.

Bei der Siegerehrung der Österreichischen Jugendmeisterschaft in Hörbranz wurden die beiden Teams mit ihren Betreuern für die JWM in Budapest vorgestellt. Nachdem ich mit dem Großteil der Jugendspieler dieses Jahr bereits ca. 30 Tage am Minigolfplatz verbrachte, konnte ich mir in dieser Zeit vom Spielerischen der einzelnen Anwärter ein gutes Bild und genug Notizen machen, sowie ihren Charakter und ihr Verhalten in gewissen Situationen studieren.

Die Mädchen stellten sich fast automatisch auf und die Burschen schafften es, dass ich auch heuer wieder kräftige Kopfschmerzen bekam. Schlussendlich nominierte ich eine Mannschaft mit elf Jugendlichen aus sieben verschiedenen Landesverbänden. Dallinger Birgit, Helm Jenny, Heschl Karin, Jehle Lara, Anhammer Rainer, Cervinka Marc, Dangl Mario, Krof Daniel, Obertaxer Thomas, Schatz Simon und Schatzer Christoph sowie Großmann Helga, Adler Christian, Brünner Michael, Kremser Christian und Krof Robert waren bereit das Abenteuer Budapest in Angriff zu nehmen. STOP! Da war doch noch etwas?! Eigentlich sollte doch Müller Gregor mitfahren. Der bekam leider keinen Urlaub und Riener Patrick wurde nachnominiert. Dieser wiederum verletzte sich kurz vor der Abreise und somit sprang Mario Dangl ein. Dies sollte aber kein größeres Problem darstellen, da die Leistungsstärke bei den Jungs sehr ausgeglichen ist.

Mit zwei Kleinbussen ging es am 29. Juli in die ungarische Hauptstadt. Bereits während der Anreise herrschte hervorragende Stimmung, was mir und meinen Betreuern die Arbeit erleichterte.
Am selben Tag noch begannen wir mit einer Besichtigung und Erklärung der Anlage. Mit den erarbeiteten Erkenntnissen vom Nationencup wurde unser Training erleichtert, wodurch wir mehr Zeit in die Feinarbeit investieren konnten.

Gelungene Players-Party
Um den Jugendlichen die Möglichkeit zugeben, ein wenig vom Minigolf abzuschalten und sich auch untereinander besser kennen zu lernen, wurde am Freitagabend die alljährliche Players-Party veranstaltet. Mit viel Einfallsreichtum ist es dem Ausrichter gelungen, abwechslungsreiche Stationen aufzubauen, wobei die Mitwirkenden ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten.

Während der ersten Woche musste ich meinen Job an unser Oberhaupt abgeben. Kaiser Christian I von Österreich reiste überraschend an und übernahm sofort das Kommando. Mit seinem Hofmeister Seifenstein regierte er über die restlichen 15 Untertanen und ich durfte nur noch tatenlos zusehen. Nach einer Audienz beim Kaiser wurde ich in den Regierungsstab aufgenommen und zum Sportminister ernannt. Somit konnte ich nach einer kurzen Auszeit mein Amt wieder übernehmen und uneingeschränkt über die Mannschaft bestimmen.
Die restlichen Trainingstage versuchten wir die letzten Ungereimtheiten auszumerzen und die beiden Mannschaften auf den Bewerb einzustellen.

Bei der Eröffnungsfeier ging es sehr heiß zur Sache. Die Räumlichkeiten ließen einfach keine Kühlung zu und somit kam man bei der Auslosung der Startreihenfolge, sowie bei der kleinen Showeinlage beim Zusehen ganz schön ins Schwitzen.


Wieder Blech bei den Burschen
Der Bewerb: Unser großes Ziel war es, mit beiden Mannschaften eine Medaille zu gewinnen und mit dieser Einstellung gingen wir auch hoch motiviert in das Turnier. Von der ersten Runde an kam unser Motor jedoch nur mäßig ins laufen! Wir verloren mit beiden Mannschaften von Runde zu Runde auf die führenden Nationen und es wollte einfach nicht gelingen, Boden auf die Stockerlplätze gutzumachen. Wer nun geglaubt hätte, dass auch nur einer meiner Spieler resignierte, der irrte sich gewaltig. Mädels wie auch Jungs bewiesen eine sensationelle Moral und kämpften bis zum Schluss um jeden Schlag. Leider wurde ihr aufopferndes Spiel nicht belohnt und so mussten sich die Mädchen mit dem 5. Rang und die Burschen mit dem bereits vertrauten 4. Platz zufrieden geben. Die Mädchen konnten den Rückstand ständig in Grenzen halten und lagen zum Schluss nur 14 Schläge hinter dem ersehnten Stockerlplatz zurück. Die Burschen quartierten sich von der ersten Runde an auf Platz 4 ein und konnten den Podestplatz nie so richtig angreifen. Im Gegenteil! Zwischenzeitlich musste man die Schweiz und Italien auf Distanz halten. Unterm Strich gewannen wir, wie auch in den Jahren zuvor, eine sichere, einzementierte Blecherne.

Die größte Enttäuschung lag wohl bei mir! Nichts würde ich mir für meine beiden Mannschaften und den Betreuerstab mehr wünschen, als endlich eine Medaille für die aufopfernde Arbeit im Vorfeld! Aber was läuft wirklich immer falsch? Wie kann ich „alle“ Jugendlichen im Vorhinein motivieren, dass sie von der ersten Runde an auf höchstem Niveau agieren und nicht erst ab der fünften oder sechsten Runde treffsicher werden?

Der Samstag! Unser geliebtes K.O.-Spiel steht ja auch noch an. Nach der Enttäuschung vom Mannschaftsbewerb, galt nun die ganze Konzentration dem Einzelfinale. Mit Lara, die als siebente knapp an den besten dabei war, Karin als 9., Jenny die mit ein wenig Bauchweh gerade noch rein rutschte und mit Simon als 8., Christoph mit Zwischenrang 20 und Tom, der nicht recht wusste, ob er ins Finale wollte (28.) hatten wir leider nur 6 Spieler im Kampf ums Edelmetall. Aber was soll’s! Es gibt ja ohnehin nur sechs Medaillen zu vergeben und damit reicht dieses Sextett vollkommen aus.

Am Abend wurden noch alle K.O.-Bahnen bespielt und etwaige taktische Spielzüge besprochen. Nach dem Abendessen durften die Finalisten nochmals zu mir zum Rapport und wir diskutierten die Vorgehensweise und das Spielverhalten für das K.O.-Spiel durch.

Regen am Samstag
Der Wecker läutete, der Vorhang ging auf - gleich der erste Schock - und dass noch nicht einmal auf der Anlage. Nach elf Tagen Hitze und perfektem Wetter, gewährte uns Petrus ein wenig Abkühlung. „Wer weiß für was das gut ist“, dachte ich mir. Durch das schlechte Wetter wurde der Start ein wenig verschoben. Der erste Trumpf konnte nun endlich stechen. Durch das hervorragende Mannschaftsklima wurde die Wartezeit für die Finalisten nicht zur Qual sondern eher zur lockeren Einstimmung, für das was folgen sollte.

Endlich ging es los. Zum richtigen Zeitpunkt kam eine gewisse Anspannung zurück und die Jungs durften mit dem 1/16 Finale beginnen. Christoph musste als Einziger gegen den späteren Bronzenen Krämer (GER) klein beigeben. Tom zeigte seine Killerqualitäten und stürmte ins 1/8 Finale und Simon ging es eher ruhig an und versuchte eher mal die K.O.-Bahnen noch besser kennen zu lernen. Zwei weiter! War ja nicht so schlecht. Aber jetzt konnten wir nur noch fünf Medaillen holen.

Das 1/8 Finale: Jetzt war es auch für die Girls so weit. Gepusht von den Jungs starteten sie voll durch! Man würde ja kaum glauben, wie laut Jenny, Karin und Lara ein Ass bejubeln können. Es wurde ja fast zum Wettbewerb, wer von den gesamten Mädchen die Lauteste sei! Nach hartem Kampf musste sich Lara leider nur knapp geschlagen geben, dafür durften sich Karin (sehr souverän) und Jenny nach langem Zittern über das Erreichen des Viertelfinales freuen. Und was war mit Tom und Simon? Tom kämpfte bis zur Schlussbahn um den Aufstieg, konnte jedoch den Schweden nicht mehr biegen! Und Simon? Der hatte eine ganz harte Nuss zu knacken! Ein kleiner Schweizer Namens Lödding, machte ihm das Leben schwer. Beide spielten Minigolf vom Feinsten. Jedoch behielt Simon die Oberhand und marschierte in die nächste Runde.

Nächste Runde, nächste Gegner, nächstes Spiel! Jenny mit ihrer ruhigen und coolen Art hatte Spaß mit der wohl noch jüngeren Prokopova. Schlussendlich zeigte Jenny ihr die kalte Schulter und war eine Runde weiter. Und die anderen beiden sind so richtig in Schuss gekommen. Nach wenigen Bahnen hatten sich beide einen beachtlichen Vorsprung herausgespielt und konnten somit ihre Partien vorzeitig beenden. Karin wollte sich aber mit dem Aufstieg nicht so richtig anfreunden! Verzweifelt vom „ungerechten“ System, war es ihr sehr unangenehm, dass sie die zurzeit wohl beste Jugendspielerin, Jana Nakladalova aus dem Turnier boxte! Und was war mit unserem Tiroler los? War wirklich er es, der hier jeden Schlag bejubelt, abfeiert und Partystimmung hochkommen ließ? Seine Gegner schienen für ihn immer leichter zu werden! Alle 3 waren weiter.

Da ist doch jetzt eine Einzelmedaille sicher. Endlich ein kleines Erfolgserlebnis! Endlich durften wir auch wieder ein wenig feiern!
Vor dem Halbfinale konnten jetzt nochmals alle ihre Stimmbänder erholen, um für den großen Endspurt bereit zu sein. Hier möchte ich mich bei Birgit und Papa Cernicek, Papa und Mama Dallinger, Utzig Bianca sowie bei Thaler Alex und Moschinger Matthias für die tatkräftige Unterstützung vor Ort bedanken.



Jetzt geht es ans Eingemachte! Simon, Karin und Jenny waren bereit für die letzte Hürde! Und was jetzt kam, war ein K.O.-Spiel allerhöchster Klasse! Karin hatte sich wieder beruhigt, denn mit Simona Handlova wartete die nächste aus unserem Nachbarland und vom spielerischen mit Jana gleichzusetzen. Jenny traf auf die Schweizerin Bürki Sabrina und Simon auf den Deutschen Krämer Max. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus! Was hier passierte, übertraf all meine Vorstellungen und ich und die Anderen durften nur noch genießen! 7:4, 5:2, 6:1! Alle 3 im Finale und jetzt hatten wir wirklich 3 Medaillen! Und „SIE“ würde erklingen!!! Zwei Finalpaarungen und 3 Österreicher! Jenny und Karin mussten sich das Rennen nun untereinander ausmachen und Simon hatte mit Filiph Svenson noch einmal einen richtigen Prüfstein. Jenny oder Karin? Was die beiden jetzt spielten war jedoch eher Urlaubsminigolf! Irgendwie konnte man glauben, dass keine der beiden die andere besiegen wollte! Manche Bahnen wurden bis aufs Letzte ausgenützt und die Bälle lernten endlich einige andere Fleckchen auf der Anlage kennen. Aber einmal musste auch dies aufhören und die „Königin der Steilschräge“ Karin kürte sich zur Weltmeisterin und Jenny durfte die Vizeregentschaft übernehmen. Zwei Siegerinnen, die mit vollem Herzen dabei waren!


Und was ist mit dem Telfser? Die beiden Burschen lieferten sich ein super Duell um den Titel. Jedoch am heiligen Rasen zeigte Simon dem Schweden wer der Herr am Grün ist und erspielte sich auf den neun Filzbahnen einen kleinen Vorsprung. Die beiden duellierten sich trotzdem bis zur letzten Bahn, wo Simon auf der Einschlagbahn einen weltmeisterlichen Einser machte und beendete somit die Titelträume des Schweden.

2x Gold und 1x Silber und was das Schönste für alle war, sie durfte gleich zwei Mal erklingen! Ein unglaubliches Gefühl…LAND DER BERGE, LAND AM STROME……..!!!!



Bei der Abschlussfeier hatten nun doch wieder alle einen Grund zu feiern, 11 Freunde freuten sich über 3 Medaillen für Österreich!

Jetzt bleiben wohl nur noch einige Fragen offen!

•    Werden uns die 3 irgendwann das Geheimnis verraten wie man diesen KO Bewerb richtig spielt?
•    Wie können wir endlich beide Mannschaften auf das Siegertreppchen bringen?
•    Kann man die sensationelle Stimmung noch jemals übertreffen?
•    Werde ich weiterhin das Vertrauen bekommen von der Jugend und von Österreich?
•    UND!!! Wird uns unser Kaiser jemals zur weltmeisterlichen Audienz einladen?!

Danke für diesen schönen Bewerb, an all meine Betreuer und meine Spieler!

Verfasser: Hahsler Hannes

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

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