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Der Hattrick und eine Enttäuschung


Kategorie: Bewerbe
Datum: 16.08.2009

Bewerbe

Bei der Europameisterschaft der Senioren im portugiesischen Lamego holten Österreichs Damen die dritte Goldmedaille in Folge. Die Herrenmannschaft blieb hinter ihren Erwartungen zurück und kam über Rang fünf nicht hinaus.

Einer der schwierigsten Teile dieser EM lag bereits hinter mir – die Nominierung der Teilnehmer/innen. Mit Doris Ertl, Maria Fuschlberger, Johanna Knotzer, Franziska Trutschnig bei den Damen und Franz Berger, Peter Draxler, Robert Halda, Franz Reich, Reinhard Schuster, Horst Spirk und Günter Würrer bei den Herren war ich mir sicher, das stärkste mir zur Verfügung stehende Team gefunden zu haben.
Bei den Betreuern gab es bis zuletzt ein großes Fragezeichen, da ich von den fixen Zusagen bereits zwei beruflich bedingte Absagen erhalten hatte. Erst am vorletzten Bewerbstag der Senioren-ÖM erhielt ich vom vierten Betreuer die Zusage, da er von seinem Arbeitsgeber frei bekommen hatte. Damit war mein Betreuerstab mit Heinz Ertl, Stefan Knotzer, Lukas Kristament und Thomas Zeininger komplett. Heinz Ertl hatte sich bereit erklärt, am Sonntag vor unserer Abreise mit seinem Kombi voraus zu fahren und die Sportausrüstung (Ballcontainer, Schläger, Betreuerzubehör) mitzunehmen. Als Beifahrer für diese 3000 km (eine Strecke !) stellte sich Thomas Zeininger zur Verfügung.

Die Stadt Lamego selbst war fast allen von uns bereits vom Nationencup bestens bekannt, irrten wir doch damals auf der Suche nach unserem Hotel durch die ganze Stadt. Diesmal ging es daher auf dem kürzesten Weg dorthin. Einchecken, Abendessen, quatschen und hundemüde ins Bett – damit hatte sich der Anreisetag erledigt.
Donnerstag war dann der erste Trainingstag und gleichzeitig der letzte ohne Trainingseinteilung. Gesamt waren 89 Teilnehmer/innen genannt, davon fünf Damenmannschaften und acht Herrenmannschaften. Bei einigen Bahnen, sowohl auf Beton als auch auf Eternit, wurde besseres Material gefunden, auf Beton vereinzelt auch bessere Linien, als beim Nationencup.
Die trainingsfreien Halbtage wurden teilweise zum Faulenzen, Besichtigen der Stadt oder zum Baden im Pool genutzt. Da der Trainingseifer von einigen nicht zu bremsen war, fuhr nach dem eingeteilten Training um 18 Uhr noch ein Bus auf die Anlage, um den Spieler/innen ein weiteres Training zu ermöglichen.

Beneidenswert
Am Montag fand dann die Eröffnung im Theater- u. Kinosaal von Lamego statt. Bemerkenswert dabei war die Vorstellung eines Kinderprojektes „Mini & Golfi“. Hierbei handelt es sich um eine groß angelegte Werbeaktion in den Schulen von ganz Portugal, um Kinder zum Minigolf zu bringen. Der Erfolg dieser Aktion war und ist mehr als beachtlich. Nach Aussagen des Präsidenten des Portugiesischen Verbandes gab es dadurch im Großraum von Lamego 500 neue Lizenzen, auf ganz Portugal bezogen 1400 Neuanmeldungen. Bei diesen Zahlen kann man vor Neid nur erblassen, da ähnliche Projekte in Österreich nur einen Bruchteil dieses Erfolges zu verzeichnen haben.

Bei den Damen zeichnete sich nach dem ersten Tag (Eternit, Beton, Eternit) bereits das Medaillentrio mit Schweden, Deutschland und Österreich ab, welches nach dem zweitenTag (B, E, B) nur noch enger zusammenrückte. Der Finaltag (B, E) der Mannschaften bot dann Spannung pur. Unsere Damen holten mit einer glänzenden Leistung den Rückstand auf Schweden nicht nur auf, sie konnten sich auch deutlich von den Konkurrentinnen absetzen, womit sie sich in bravouröser Weise die Goldmedaille sicherten. Gekrönt wurde dieser Spieltag von Maria Fuschlberger, welche mit 22er-Runden auf Beton und Eternit Damen-Weltrekord (Kombi) spielte.

 


Neuling: Stefan Knotzer (vorne) war zum ersten Mal als Nationalteam-Betreuer im Einsatz

Bei unseren Herren lief es weniger nach Wunsch. Nach einem mäßig verlaufenen ersten Tag (B, E, B) lagen sie auf Rang fünf, 18 Schläge hinter dem dritten Rang. Von den im Training gut gespielten Betonrunden war nur wenig zu merken, Robert Halda musste wegen starker Zahnschmerzen nach der ersten Runde ausgetauscht werden. Teamneuling Peter Draxler war allerdings ein absolut vollwertiger Ersatz, der ohne Nervosität eine gute Leistung brachte.
Der zweite Spieltag war aber ein Spiegelbild des ersten. Wieder wurde nicht schlecht gespielt, es fehlten aber nach wie vor die ganz tiefen Runden. Der Abstand zum Drittplatzierten erhöhte sich auf 25 Schläge, was für den letzten Mannschaftsspieltag zwar keine unlösbare Aufgabe darstellte, aber doch eine beachtliche Differenz bildete. Aber auch hier klebte die Spitzengruppe mit Italien, Deutschland (schlaggleich) und Schweden dicht aufeinander, wobei auch die Schweiz berechtigte Chancen auf die Bronzemedaille (+8 Schläge auf Schweden) hatte.

Eine Überraschung gab es noch am Ende des Bewerbes. Dopingkontrolle! Es wurden fünf Teilnehmer/innen gelost, darunter auch Maria Fuschlberger. Aber auch dieses ungewohnte Ereignis wurde mit großer Gelassenheit akzeptiert und lief ohne nennenswerte Komplikationen ab.
Am Freitag (E, B) lief es bei den Herren zumindest ebenso spannend ab, wie bei den Damen. Hatte Deutschland nach der siebten Runde noch knapp die Nase vor Italien, so mussten sie sich einem fulminanten Finish der Italiener beugen. Mit einem Schnitt von 26,0 gegenüber 27,66 der Deutschen sicherten sie sich den Sieg, wobei auch die Italiener einen Mannschafts-Weltrekord aufstellten.

Österreicher-Schreck
Im K.o.-Bewerb am Samstag waren nur Horst Spirk und Robert Halda nicht dabei. Unsere Herren waren auch an diesem Tag vom Glück nicht verfolgt. Mit Ausnahme von Franz Reich und Reinhard Schuster schieden alle in der ersten Runde aus – Franz Reich in der zweiten und Reinhard Schuster in der dritten Runde. Bemerkenswert dabei ist, dass drei unserer Spieler gegen den späteren Europameister Zengaffinen Reinhard (Schweiz) ausschieden. Franz Berger (erste Runde), Franz Reich (zweite Runde) und Reinhard Schuster (dritte Runde).

Bei den Damen kam es zu Überraschungen. Johanna Knotzer verlor in der ersten Runde, Doris Ertl und Maria Fuschlberger in der zweiten Runde. Franziska Trutschnig aber überraschte uns alle. Respektlos vor höher eingeschätzten Spielerinnen wie Greta Jannsen (Belgien) und Antonella Flamini (Italien) spielte sie sicher ihre Runden herunter. Sie musste sich lediglich der späteren Silbermedaillengewinnerin Andrea Reinicke (Deutschland) und beim Spiel um Platz drei Bernice Thors (Schweden) geschlagen geben, womit sie sich den respektablen vierten Rang sicherte.

Zusammenfassend muss man sagen, dass…
…unsere Damen im internationalen Spitzenfeld die Nummer eins sind (drei Goldmedaillen in Folge sind der Beweis dafür).
…unsere Herren derzeit stagnieren, während Italien und die Schweiz immens aufgeholt haben.
… Schweden auf solchen Beton- u. Eternitbahnen Schwächen zeigt.
…unsere Betreuer auf den Anlagen souverän agierten, speziell die (Jungen) Neuen Stefan Knotzer und Lukas Kristament.
…Deutschland nach wie vor auf allen Systemen vorne mitmischt.

Zum Abschluss möchte ich mich noch bei allen Betreuern für ihren Einsatz herzlich bedanken – sie waren alle die Eckpfeiler unserer beiden Mannschaften.


Verfasser: Heinz Laukes

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

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