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Ein Titel der nur bedingt Freude bringt!


Kategorie: Bewerbe
Datum: 10.06.2010

Bewerbe

Heinz Weber betrachtet die abgelaufene Bundesligasaison und blickt in die Zukunft der österreichischen Mannschaftsstaatsmeisterschaften.

Mit Beginn der Meisterschaft 2009/2010 lastete enormer Druck auf dem Ausrichter des EC 2010, dem WAT 21. Die Anstrengungen in Organisation und Ausrichtung möglicherweise für eine andere Herrenmannschaft leisten zu müssen, bescherte den Funktionsträgern Sorgenfalten. Einige Abmeldungen im Saisonverlauf taten ihr übriges.

Zwischen Vorstellung und Realität des Projektes EC auf der Heimanlage klaffte eine Riesenlücke, die nur durch größte Anstrengungen und die große Erfahrung der Spieler und Funktionäre der Zerreißprobe stand hielt. So entstand im allein gelassenen Kern eine "Jetzt-erst-recht-Stimmung". Den daraus mobilisierten Kräften schien die Konkurrenz überraschender Weise nichts entgegenhalten zu können, sodass letztendlich noch nie eine so totgesagte Mannschaft einen derartigen Vorsprung herausspielen konnte.

Nimmt man die (rosa)rote Brille des Ausrichters ab, offenbart sich ein maroder Zustand der Österreichischen Bundesliga, den weder die vorangegangene Zusammenfassung, noch die teilweise tollen Ergebnisse verschleiern können. Es ist ein Kampf ums Überleben!

Bei den Damenmannschaften konnte man in dieser Saison froh sein, mit 3 Mannschaften wenigstens alle Medaillen vergeben zu können. Leer ausgehen musste ohnehin niemand. Die Damen des BGC Union Rot Gold konnten mit konstanter Leistung einen ungefährdeten Sieg einfahren. Ein wenig überraschend war der zweite Platz der, an Großbewerb-Erfahrung noch nicht so reichen, Mannschaft aus Linz-Lißfeld. Dass die Damenmannschaft aus Bischofshofen auf Eternit keinen einzigen Punkt mitnehmen konnte, zeigte eine gewisse Systemschwäche, die letztendlich zu diesem Ergebnis führte.

Trainingsaufwand und Einsatzbereitschaft schienen angesichts der sicheren Medaille auch begrenzt. Nicht nur bei den Damen verwunderte die sehr spärliche Präsenz am Wochenende vor dem Bundesligafinale. Mit Ausnahme einiger Spieler aus WAT und Steyr interessierte es wohl niemanden.

Mit 6 Mannschaften im Bewerb der Herrenmannschaften war im Vergleich zur Vorsaison ein Zuwachs zu verzeichnen. Die neuen Akteure aus Gänserndorf waren auch aus Sicht der Motivation und Stimmung ein Lichtblick. Hätte es sie und die Jugendauswahl nicht gegeben, konnte man in so manch längeren Konzentrationsphase schon einschlafen. Vielleicht war es auch nur der Doppelsieg des WAT21 in den ersten beiden Runden, der den Kampfgeist um Gold im Keim erstickte. Oder doch Motivationsdefizite Langgedienter?

Liest man die Einzelgesamtwertungen der letzen Jahre durch, so stösst man an der Spitze immer wieder auf die selben Namen und findet auch weiter unten nicht viele neue. Im Gegenteil.Bei dem einen oder anderen endete das Engagement in der Königsklasse.

So wurde der Traditionsverein BGC Wien in eine Rolle gedrängt, die er nie und nimmer verdient hatte. Mit Bewunderung wurde den letzten Helden vergangener Ären begegnet, die sich tiefrote Mannschaftsrunden antaten.
Es sei ihnen zu danken diese Saison zu Ende gebracht zu haben.

Aber wie geht es weiter? Auch beim MGC Atus Knittelfeld ist ein Antreten in der nächsten Saison nicht gesichert, da bereits dieses Jahr nicht alle Spielzusagen eingehalten wurden. Auch wenn es Hoffnung auf eine neue Mannschaft aus Vorarlberg in der nächsten Saison gibt, so ist unter dem Strich noch kein Zugewinn gesichert.

Auf Ergebnisse und Namen im Detail einzugehen, erspare ich der Leserschaft somit und widme mich einigen Gedanken um die Zukunft.

Die Bundesliga ist unser Spiegel. Bei sinkenden Mitgliederzahlen gibt es weder neue Vereine, noch aufsteigende Sternchen. Die scheinbar unsterbliche Boom-Generation sitzt noch immer fest im Sattel und lässt mit Jahrzehnten an Erfahrung und Material keinen Platz an der Sonne.
Neugegründete Landesverbände sind nicht mehr als Briefkästen, Leihspielerregelungen keine Medizin für Lustlosigkeit. Uns fehlt es an Leidenschaft, Eigendynamik und Selbstehrlichkeit.

Nachträglich betrachtet kann die Jugendauswahl, bei allen vorangegangenen Diskussionen, nicht als schädlich eingestuft werden. Die ständig wechselnden Beteiligten zeigen, dass eine kontinuierliche Mitwirkung als Leih- oder auch Stammspieler in einem Bundesligaverein ohnehin nicht realistisch ist.

Trägt diese junge Generation Begeisterung in ihren Freundeskreis? Ist der neue Spielmodus mit Rundenpunkten sinnvoll? Entsteht dadurch eine natürlich aufgebaute Spannung? Wissen der Großteil der Spieler in der Runde überhaupt Bescheid über die Stände? Das Publikum kann niemand befragen. Investitionen in Tage der offenen Tür wurden getätigt. Ob sie neue Mitglieder bringen bleibt abzuwarten.

Letztendlich entscheidet wohl die Begeisterung, die wir weitergeben und nicht das Geld. Eine Siegerehrung benötigt ein Podest, um die Siegreichen zu erheben. Ein Moderator benötigt Souveränität, indem er seine Ansagen hinter der Bühne und nicht vor dem Auditorium erhält.
Worte der Kritik hatten auf Siegerehrungen noch nie etwas verloren.

Erfolgreiche Spieler wollen ihre Eitelkeit durch Medienberichte befriedigt sehen. Um das leisten zu können, muss es auch Raum für die Entfaltung von Funktionärskarrieren geben, die losgelöst von hochtragenden spielerischen Ambitionen geklettert werden. Es ist an der Zeit Risiken einzugehen. Veranstaltungen müssen dem Wort wieder gerecht werden und "gestaltet" werden. Dises nicht durch eine spielfreien Sonntag nach dem Bundesligafinale, sondern bereits in der untersten Klasse, dem Pokalturnier.

Wir brauchen wieder jene "Grand Slams", die einen Schmelztiegel aus Touristenklasse und Nachwuchs-Casting darstellen. Vielleicht wäre es klug dort Verbandsgelder zu investieren. Bei festgelegten Mindestkriterien, an exponierten Austragungsorten und mit anspruchvollem Rahmenprogramm.

Wer das Feiern verlernt, vergisst das Siegen! Und wer siegt (und auch geehrt wird) sucht eine grössere Bühne. Das kann und soll die Bundesliga sein.

Verfasser: Heinz Weber

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

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