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EC 2010 - Erfolg oder nicht, das ist hier die Frage.


Kategorie: Bewerbe
Datum: 12.10.2010

Bewerbe

Im Vorfeld des Europacups auf der schwierig eingestuften Anlage des W.A.T. 21 zweifelte beim Großteil der europäischen Bahnengolfszene niemand an einer siegreichen Herren-Mannschaft aus Uppsala.

Ohne in das Nicht-Antreten des Deutschen Titelverteidigers aus Hardenberg all zu viel hinein interpretieren zu wollen, so scheint doch der bloße Umstand eines Bundesligaspieltages am Vorwochenende als alleinige Begründung zu dünn. Schließlich nutzt man seit Jahrzehnten jede erdenkliche Trainingsmöglichkeiten auch an alternativen Terminen im Vorfeld derartiger Großbewerbe. Und nebenbei erwähnt kann man mit Wettkampfvorbereitung, d.h. Linientraining und Ballsuche alleine im Wasserpark wenig ausrichten. Was auf den engen Hindernissen in Floridsdorf gefragt ist, ist eine stabile Technik die mehr als wenige zufällig gute Runden erlaubt und ein stabiles Nervenkostüm für die Fälle wo sich dieses durch Fehlschläge in Frage stellt.

Ermutigt durch das Erfolgserlebnis des Länderkampfes gegen Deutschland, die Schweiz und das Österreichische Nationalteam, welchem das W.A.T. 21 einige Leistungsträger abtreten mußte, war man sich aber in Teilen der Mannschaft durchaus über die Außenseiterchancen bewußt. Leider aber eben nur in Teilen der Mannschaft. Anders kann die Nichtteilnahme einiger in der ursprünglichen Planung vorgesehener Spieler, ob dieser historischen Chance für eine österreichische Vereinsmannschaft den EC seit 1994 erstmalig wieder für Österreich zu gewinnen, nicht interpretiert werden. Die daraus entstandene Demotivation konnte jedoch teilweise kanalisiert und in eine "Jetzt-erst-Recht"-Stimmung umgewandelt werden, ohne gleichzeitig negative Emotionen in Richtung der (ehemaligen) Mannschaftskameraden zu entwickeln. Dies ist umso bemerkenswerter, da es für einige Akteure altersbedingt die letzte Chance auf diesen Titel in ihrer Karriere darstellte.

Genug der Trauer über verpaßte Chancen hin zur Nachbetrachtung der Taktik diese dennoch genutzt haben zu wollen. Dass man die Sportfreunde aus Schweden nicht über die Technik ausspielen wird können, war sonnenklar. Auch ein Verheimlichen gespielter Bälle und Linien wäre eher damit vergleichbar einer Fledermaus die Augen zu verbinden. Schließlich ist man mit skandinavischer Technik in der Lage Linien zu spielen, die wir zum Großteil wegen unzureichender technischer Stabilität der Schnittschläge nicht riskieren konnten. Was daher unser einziges Mittel blieb, war die Möglichkeit den Gegner durch geschickte Aufstellung in Nervosität zu bringen zu versuchen. Und in der Tat ging dieses Konzept voll auf. In Bestbesetzung auf den vorderen vier Positionen in Kombination mit einem abgebrühten Schlussspieler stolperten die Sportfreunde aus Skandinavien in den Bewerb hinein, während das WAT-Team souverän Bundesligaleistungen wiederholen und verbessern konnte. Im Nu gelang es 30 Schläge Vorsprung herauszuspielen, was dem einen oder anderen bestimmt eine unruhige Nacht verschafft hat. Aber leider auch in den eigenen Reihen.

ec2010
Foto@Lukas Kristament


Aus lauter Euphorie über den aufgegangenen Plan hat man es verabsäumt, den weiteren gewünschten Verlauf des Bewerbes in die eigene Gedankenwelt zu projezieren. Die Limitierung auf 2 Runden pro Tag ist unserem Kalkül voll entgegen gekommen. Das Team aus Uppsala nutzte die Abendstunden bis zur Dunkelheit komplett für die Hausaufgaben und trainierte. Leider hatte nicht jeder von uns die Coolness dies zu unterlassen und so die Illusion der Souveränität weiter zu verstärken.

Tag zwei des Bewerbes offenbarte dann eine weitere Schwäche. Weniger meine ich damit allerdings den fehlenden beobachtenden tauschberechtigten Mannschaftsführer, der eine notwendige Tauschsituation früher erkennen hätte müssen, als den fehlenden Weitblick, dass ein derartiges Zweifeln an der eigenen Leistungsfähigkeit, welches meiner Meinung nach die Leistungsschwäche begründete und den Wechsel notwendig machte, ein wahrscheinliches Risikoszenario darstellte. So endete Tag 2 mit etwas weniger Rückstand, als man den Starttag mit Vorsprung begann. Nicht ganz unüberraschend stellten zudem die Sportfreunde aus Olten auch noch eine ernsthafte Bedrohung für die Silbermedaille dar. Angesichts der jüngsten EM-Resultate, wähnte ich mich kurzzeitig in einem Dejavu.

Einmal mehr konnte mich die Truppe mit ihren Fähigkeiten überraschen, indem sie diesen Tiefschlag wegsteckte, ohne ins Taumeln zu geraten. Angetrieben durch hoch motivierte ungarische Legionäre und einen grandios aufspielenden Herbert Bäk startete man am Finaltag, dem neben den erwähnten Mannschaften noch Arheilgen, Praha und Vergiate ohne Chancen auf Medaillen beiwohnen durften, nochmals einen Angriff, bei dem es gelang zwischendurch wiederum die Führung zu übernehmen. Wurde uns im Vorfeld ein dreistelliger Rückstand prophezeit, so erwies sich das als ebenso falsch, wie die im nachhinein zugegebene Vermutung nicht mehr herankommen zu können. Wie eng es tatsächlich war, ist aus den Ergebnissen kaum herauszulesen, da es erst mit Setz 5 an Bahn 16 zur endgültigen Entscheidung gekommen ist.

Ähnlich spektakulär verlief der Damenbewerb, weniger allerdings wegen der überraschenden Attacke auf eine Favoritenrolle, als in Ermangelung einer solchen in äußerst knappen Differenzen vieler Mannschaften. Da war es der Spannung auch nicht abträglich, dass die bei den Herren gezeigte Konstanz der Leistungen bei weitem nicht gegeben war. Ergebnisse zwischen 27 und 50 Schlägen durch die selbe Spielerin sind ein Zeugnis dafür. Tragisch für die Mädels von Rot-Gold, dass just die 27 in der allerletzten Runde die Spielentscheidung gebracht hatte, wo man zuvor um 14 Schläge geführt hatte. 17 Schläge in einer Runde sind in dieser Kategorie nur ein Wimpernschlag im Wasserpark, wenn keine filzfest spielstarke Mannschaft am Start ist.

So bleibt für beide österreichischen Vertreter neben Silber jener Trost, ein guter Gastgeber und fairer Spielpartner gewesen zu sein. Die Eröffnungsfeier mit der Ehrung unseres Obmannes Ernst Hübner durch die Stadt Wien war schon kitschig schön und durch einen bestens gelaunten und schlagfertigen Media Manager Willy Bauer kurzweilig gehalten. Die Abschlußfeier im wunderbaren Ambiente des Raiffeisen Gebäudes am Wiener Donaukanal mit Blick über die Wiener Altstadt könnte einige Jahrzehnte unerreicht bleiben. Gefeiert wurde dort bis nach Mitternacht und die Lust daran verging auch nicht mit Abtreten der Rockband. Alternative Szenelokale waren schließlich ausreichend in näherer Umgebung vorhanden. Abschließend möchte ich erwähnen, mich an keinen derart ausdrücklichen und herzlichen Dank für die Fairnis durch das Schiedsgericht erinnern zu können. Muss wohl konkrete Ursachen haben...

Verfasser: Heinz Weber

EC2010 Wasserpark

durch die rot-goldene Brille

Noch immer stehe ich unter dem Eindruck des Erlebten. Leider konnte ich nicht von Beginn an dabei sein, aber freitags um 12h hielt mich nichts mehr in der Arbeit. 40 Min. später stand ich am Spielfeldrand und wusste nicht, wo ich zuerst hinsehen sollte, um alle Spielerinnen unseres Vereins zu beobachten.

Ich war gerade rechtzeitig gekommen, um unsere Damen glanzvoll kämpfen zu sehen. Die Stimmung war mitreißend und sie boten mit 103 in dieser Runde Filzgolf der Spitzenklasse.

Leider hatten unsere männlichen Kollegen vom WAT gerade einen Tiefpunkt zu überwinden. Ein Tausch wurde vorgenommen und das schwedische Herrenteam aus Uppsala zeigte erwartungsgemäß seine Stärke.

ec2010
Foto@Lukas Kristament


So gingen unsere Damen als Führende ins Finale, der WAT lag nun 14 Punkte hinter Uppsala.

Der Samstag brachte wieder feuchtkaltes Wetter und die Rot-Gold-Damen bauten, nach einer durchwachsenen Startrunde, ihren Vorsprung um 1 Punkt auf 9 Schläge aus.
Die österreichischen Herren rangen Schweden 6 Punkte ab und verkürzten den Rückstand auf 8 Punkte.

Man konnte die Spannung förmlich spüren.
Auch heute bildeten einige Unentwegte und zahlreiche neu hinzugekommene Interessierte für den schwierigen Schlussteil der Anlage eine beträchtliche Zuschauerkulisse.

Durch den Wegfall der Nichtfinalisten ging es nach kurzer Pause in die alles entscheidende Runde.
Unsere tschechischen Nachbarinnen starteten fulminant. Lediglich Birgit Heschl konnte da mithalten.
Mit einer bestechenden Runde mit 101, das ist ein Schnitt von 33,66, ließ das Team aus Brno unseren Damen keine Chance und siegte noch souverän.
Platz 3 ging an die Mannschaft vom MGC Göttingen (D).

ec2010
Foto@Lukas Kristament

Bei den Herren wechselte die Führung nach jeder Setznummer und auch hier war es letztendlich nur mehr ein Zweikampf.
Die Herren von WAT 21 zeigten mit einem Rundenschnitt von 33,83 nochmal ihre Klasse.
Aber Uppsala setzte mit einer 199er-Runde (Schnitt 33,16) nochmals einen drauf. Sie schienen sich nach dem ersten Tag erst richtig eingeschossen zu haben. Klarer Dritter am Podest der MC Olten (CH).

Auch wenn so mancher Tränen in den Augen hatte, war es für Österreich ein großer Erfolg, 2x Silber zu gewinnen.

So konnten alle am Abschlussfest, zur Musik aus den 70ern, noch mal so richtig entspannt abtanzen.
Der Ausblick über die Stadt und die Arbeit der vielen Heinzl-Frauen und -Männchen haben diesem Bewerb und unserer Stadt alle Ehre gemacht.

Der EC2010 wird wohl lange in guter Erinnerung bleiben.

Verfasser: Doris Ertl


Verfasser: Teil1: Heinz Weber Teil2: Doris Ertl

Das Finale der Oberösterreichischen Bahnengolf Freiluftlandesmeisterschaft 2011/2012 fand am Sonntag den 17.06.2012 auf der wunderschönen Betonanlage in Steyr-Münichholz statt.


Verfasser: walter.harris

Mit einigen Abstand nach einer berufsmäßig sehr fordernden Zeit und einer anschließenden heftigen Grippe kann ich gerne "Berichten".


Verfasser: walter.harris

Die Wiener Mannschaften dominierte die Allgemeine Klasse beim Bundesländercup 2012 in Eferding, aber was bei den Herren um Platz 2 geliefert wurde, das verdient das Prädikat „Besonders spannend!”.


Verfasser: walter.harris

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