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Woher nehmen,wenn nicht haben...


Kategorie: Golfreport

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Nationalspieler Rupert Westenthaler über Jugend und die Zukunft der Bundesliga

Vorwort:
Nun da einige Zeit seit der WM vergangen ist und ich im Forum einige Analysen, Anregungen, ... zu diesem und anderen Themen gelesen habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es Sinn machen würde auch meine Analyse zu diesem Themengebiet kund zu tun.

Woher nehmen wenn nicht haben ...

In Trauer auszubrechen nur weil wir heuer keine Medaille gemacht haben, währe sicher nicht angebracht. Wenn man sich aber anschaut wie viele junge Spieler in den letzten Jahren in den allgemeinen Kader nachgerückt sind, kann ich ein wenig Trauer durchaus verstehen. Noch mehr Trauer ist angebracht wenn man unsere Situation mit jener von Schweden oder der Schweiz vergleicht, denn in dieser Hinsicht haben unsere Konkurrenten sicher ein weit höheres Potential.
Nach der WM habe ich nicht selten gehört, dass der Kader verjüngt gehört. Nun daran ist ja nichts auszusetzen. Im Gegensatz, ich schließe mich dieser Position sogar an. Zu Bemerken ist aber, dass dieses Vorhaben auch eine wichtige Frage aufwirft, die ich mir selber nicht beantworten kann - Woher nehmen wenn nicht haben ...
Ja wo sind sie den die vielen Jugendlichen die nun alle in den Kader wollen?
Ich gebe zwar zu, dass man einige nennen könnte aber in Wirklichkeit sind es wohl nur zwei, Philip und Robert.
Nun da könnte man ja eine peinliche Frage stellen. Wenn wir in den letzten Jahren immer wieder bei der Jugend große internationale Erfolge feiern könnten, warum gibt es dann nur zwei? Ich spiele schon seit acht Jahre nicht mehr Jugend und in dieser Zeit sollten nur zwei den Spitzensport erhalten geblieben sein?!
Dann versuche ich mal die alles entscheidende Frage zu beantworten:
Warum sind in den letzten Jahren so wenig Spieler aus der Jugend erfolgreich in die alg. Klasse gewechselt?
Wenn es also in den vergangen Jahren immer genug Jugendspieler gab um international Erfolgreich zu sein, es aber kaum junge Spiele im allgemeinen Kader gibt, sollte das wohl bedeuten, dass es dem ÖBGV seit acht bis 10 Jahren nicht mehr gelingt die Jugendlichen nach dem ausscheiden aus dem Jugendkader weiter am Spitzensport zu motivieren.
Sollte diese Feststellung stimmen wirft das zwei Fragen auf:
Was hat sich von 8-10 Jahren geändert und was kann der fehlende Motivator sein?

Last mich für den Erklärungsversuch ein wenig Ausschweifen.
Seit ich mich erinnern kann hat es immer geheißen, dass eine hochwertige Bundesliga Grundvoraussetzung für ein starkes Team ist. Dementsprechend wurde seitens des ÖBGV und der jeweiligen Team-Führung auch immer darauf geachtet, dass sich die Bundesliga in diese Richtung Eliteliga entwickelt.
Wie das meiste das der ÖBGV anpackt ist das ja auch recht gut gelungen und das ist nicht zynisch gemeint! Man braucht sich ja nur die Erfolge des Nationalteams in dieser Zeit anschauen. Die Leistungen in der Eliteliga sind stetig gestiegen, die Leistungen im Teams waren immer gut und teilweise außerordentlich. Wirklich herzliche Gratulation zum erreichen Prozentsatz der sicher hoch angesetzten Ziele.

Aber könnte es sein, dass es auch eine Kehrseite der Medaille gibt? Oder anders gesagt gab es Leichen auf diesen Weg?
Ich bin der Meinung, dass es sehr wohl Leichen auf diesen Weg gegeben hat.
Die erste und aus meiner Sicht tragischste Leiche war die Bundesliga. Ich habe im obigen Absatz nicht umsonst das Wort Eliteliga verwendet, denn die Bezeichnung Bundesliga hat sich diese Liga in den letzten Jahren wohl nur schwerlich verdient. Ich rede hier nicht von den Leistungen. Die waren hervorragend. Ich rede von den Eigenschaften einer typischen Liga, den die Bundesliga einfach nicht mehr gerecht werden konnte.
Eine Liga lebt nicht nur vom Titelkampf sondern auch vom Abstiegskampf. Eine Liga lebt nicht von den Kaderspielern und schon gar nicht für die Kaderspieler, sondern von der Gemeinschaft in den Mannschaften und in den Vereinen. Aber das wichtigste was eine Liga zum Leben braucht sind neue Spieler. Am besten durch das Ab- und Aufsteigen von Mannschaften und wenn das nicht geht durch Spielerwechsel in bestehenden Mannschaften.
Nun wie lebendig war den die „Eliteliga“ unter diesen Richtlinien in den letzten Jahren? Das Wort Leiche hat da wohl schon seine Berechtigung. Fragt doch mal einen Sportwissenschaftler, was eine Liga braucht um lebendig zu sein. Man sollte vielleicht auch Fragen ob eine lebendige Liga oder einige Eliteclubs auf lange Sicht besser für den Leistungssport ist. Ich bin kein Sportwissenschaftler, aber doch Bauernschlau genug um, so hoffe ich, die Antwort erraten zu können.

Nun zu den anderen Leichen.
Spitzensport und Ökonomie haben doch einiges gemeinsam. Zum Beispiel die Binsenweisheit, dass wenn ein Großer draufgeht, auch immer viele Kleinen dran glauben müssen.
Wem hat also die ziemlich leblose Liga am meisten geschadet?
Diese Frage schließt den Kreis zu der weiter oben aufgeworfenen Frage warum es seit 8-10 Jahren kaum mehr Nachwuchsspieler gibt. Seit wie vielen Jahren gibt es keine acht Mannschaften mehr in der Bundesliga? Wie viele neue Spieler sind in diesen Jahren neu in die Bundesliga gekommen? Wie viele davon waren Jugendliche? Wie viele von den Jugendlichen die internationale Erfolge gefeiert haben spielen oder spielten in der Bundesliga?
Wie den auch! In einer toten Liga ist es schwer einen Platz zu bekommen und wenn man Jugendlichen etwas schwer macht, dann hat man die besten Chancen, das man sie davon abhält. Da ist es noch besser jemanden etwas zu verbieten, denn dann würde man sich wenigstens einige 19 Jährringe fangen die dann als Trotz gegen die unfaire Regelung zu spielen beginnen.
Den Sarkasmus beiseite will ich hier feststellen, dass man mit der Konzentration auf den Spitzensport es sehr effizient geschafft hat eben diesen auszudünnen und damit zu schwächen, denn während in den letzten zehn Jahren kaum junge Spieler nachgekommen sind haben viele Leistungsträger ihre internationale Karriere beendet.
Nun aber zum Resümee aus meiner Sicht:
Es lebe Styer, es lebe Bludenz und ein es Lebe zu allen Vereinen die hoffentlich heuer oder in der nächsten Zeit in die Bundesliga eintreten werden. Ich gehe sogar soweit ein es lebe allen Vereinen zuzurufen welche auch nur einen neuen Spieler in die Liga holen. Die Liga braucht Euch in der momentanen Situation dringender als die sogenannten Leistungsträger.
Ein Hoch zu der Entscheidung die Bundesligatermine für Landesbewerbe zu sperren, denn diese Änderung des Terminplans hat den Weg zu einer lebendigen Bundesliga geöffnet.
Ein "macht doch endlich mal die Augen auf" an alle Funktionäre und stimmberechtigte der Vereine die bei Landesverbands-Sitzungen Regelungen beschließen die es Bundesligaspieler verbieten an Landesbewerben teilzunehmen. Seht es mal von der Seite des Jugendspielers der nicht in der Bundesliga spielen kann nur weil es durch derartige Regelungen verhindert wird das Vereine an der Bundesliga teilnehmen. Unser Sport hat es im Konkurrenzkampf mit anderen Sportarten sowieso nicht leicht, warum muss man da den wenigen die was leisten wollen noch Knüppel vor Füße werfen. Bischofshofen ist dadurch groß geworden, weil wir damals unseren wichtigsten Mann Erik Schweinzer zu Telfs ziehen ließen. Wenn wir ihn damals Knüppel vor die Füße geworfen hätten, währe ich nicht dort wo ich jetzt bin und auch der Verein noch immer da wo er damals gestanden ist. Die Bundesliga nimmt Euch keine Spieler weg, sondern Sie gibt Euch eben über Sie weit mehr zurück! Bitte Nützt die Chance in Euren eigenen Interesse und im Interesse des österreichischen Bahnengolfsportes und lasst derartige kontraproduktive Regelungen fallen.
Aber auch für den ÖBGV habe ich nur ein "Ihr könntet die Augen ruhig ein wenig weiter öffnen" auf Lager.
Über meine ausgezeichnete Meinung zur geänderten Terminpolitik habe ich ja schon berichtet. Auch über die Arbeit die mit den Kadern (Allgemein und Jugend, den Seniorenkader kenne ich nicht) muss ich mich sehr positiv äußern. Das man die Bundesliga als Ersatz Kader behandelt hat und sie so aus meiner Sicht beinahe Hingerichtet hätte, habe ich ja auch schon gesagt, aber einige Punkte möchte ich hier noch anfügen.
Wenn ich davon ausgehe, dass die Bundesliga das Sprungbrett für Spitzensportler von der Jugendzeit in der allgemeinen Klasse sein soll, dann muss ich es Jugendlichen erleichtern in diese Klasse einzusteigen. In Wirklichkeit hat man es ihnen aber oft zusätzlich erschwert. Als die Anzahl der Mannschaften sank, hatte nicht mehr jedes Bundesland eine Mannschaft in der höchsten Liga. Wie soll aber ein Jugendlicher in der Bundesliga spielen wenn es in seinem Bundesland keine Mannschaft gibt? Den Verein wird er in der Regel nicht wechseln und wenn doch dann muss er in ein anderes Bundesland wechseln. Da Jugendliche aber kein Auto haben birgt das für die Bundesliga schon erhebliche organisatorische Probleme mit sich. An eine Teilnehme an den Landesbewerben des anderen Bundeslandes ist aber sicher nicht zu denken und jene vor seiner Nase darf er nicht spielen. Ich kann nur allzu gut Verstehen warum ein Jugendlicher das nicht auf sich nehmen kann oder etwas plakativer Ausgedrückt - Viele große Knüppel!
Wenn ich mir die Frage stelle, was man dagegen machen könnte fällt mir sofort ein kleines Rädchen auf an den in den letzten Jahren schon oft gedreht wurde und wohl oft nicht zum Besten für den Sport.
Die Leihspieler Regelung würde sich doch optimal anbieten um Jugendliche in der Bundesliga zu fördern.
Momentan sind bei den Herren drei innerhalb des Bundeslandes und bei den Damen zwei über Bundesländer hinweg erlaubt. Würde man das so Abändern das Spieler bis 21 Jahre über Bundesländer hinweg und alle anderen nur innerhalb des Bundeslandes als Leihspieler eingesetzt werden könnten, dann würde man damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens hätte man die lang ersehnte einheitliche Regelung bei Damen und Herren, auf der anderen Seite würde man den Jungen viele Knüppel aus den Weg räumen und sie zusätzlich noch interessanter für Bundesliga Vereine mit Personalproblemen machen. Diese Regelung würde für manche Damenmannschaften sicherlich einige Probleme verursachen, ich bin aber fest davon überzeugt, dass es auf mittelfristige und langfristige Sicht den Bahnengolfsport extrem helfen würde.

Am Ende noch einmal zu der zweiten Frage nach dem Motivator. Dass ich damit die Bundesliga gemeint habe ist aus dem Artikel wohl schon hervorgegangen. In Wirklichkeit ist es aber viel mehr.
Es ist eigentlich nicht die Liga an sich sondern das Schrittweise hineinwachsen in diese.
Der Aufstiegskampf. Ich kann mich noch gut an die Freude erinnern als ich mit Bischofshofen den Aufstieg geschafft habe. Wir haben damals zwei Jahre darauf hingearbeitet. Motivation dafür zu finden war kein Problem. Leider waren wir die letzten die eine Aufstiegsrunde dafür benötigten, denn seit dem wurde keine mehr ausgetragen.
Der Abstiegskampf. Die ersten beiden Jahre haben wir wie die Löwen darum gekämpft nicht Abzusteigen bzw. beim Finale dabei zu sein. Es war sehr leicht dafür Motivation zu finden. Leider ist nach diesen beiden Jahren keiner mehr in die Gefahr gekommen Abzusteigen.
Der Kampf um den Titel. Wir brauchten drei weitere Jahre um das zu erreichen und haben es danach noch öfters geschafft. Das ist das letzte was von der Bundesliga in den letzten Jahren geblieben ist.
Als ich damals die Aufstiegsrunde spielte war ich 17 Jahre alt. Mit 19 schafften wir unsere erste Medaille und mit 21 wurde ich zum ersten mal Meister. Ich hatte bei meinen Übertritt in die allgemeine Klasse immer die passende Aufgabe und deswegen genügend Motivation.
Die Eliteliga der letzten Jahre konnte das nicht bieten. Im Endeffekt blieb nur der Kampf um den Meistertitel und um den kämpften meist drei bis vier Mannschaften. Alle anderen Mannschaften fragten sich wieso sie überhaupt mitspielen und hörten leider nur allzu oft auf.
Mögliche neue Spieler konnten nicht in die Liga aufrücken, weil sie für die Spitzenteams zu schwach waren und in den anderen Mannschaften entweder kein Platz war oder der Reiz in diesen Mannschaften zu spielen nicht ausreichend erschien.
Ich kann nur noch einmal ein es lebe hoch an die Styer, Bludenz, Hietzing (und wie sie hoffentlich in den kommenden Jahren noch viel mehr werden), aussprechen, denn sie, ja sie ganz alleine können den Jugendlichen von heute jene Umgebung bieten wie ich sie mit Bischofshofen vor 8-10 Jahren haben durfte.
Ich bitte alle Funktionäre und Spieler sich diesen Artikel durch den Kopf gehen zu lassen. Es muss sich mit Eurer Meinung nicht decken und ich erhebe sicher nicht den Anspruch in allem Richtig zu liegen. Ich bin aber davon überzeugt, dass in diesen Überlegungen genug Wahrheit enthalten ist um zumindest eine Diskussion darüber zu führen.

In diesem Sinne mit den besten Wünschen und Gut Schlag

Rupert Westenthaler


Verfasser: Rupert Westenthaler

Archiv

Verfasser: walter.harris

Verfasser: walter.harris

Aufgabe in meiner Funktion als Bundessportwartes nach der Wiederwahl war, einen neuen Kader für die Saison 2012 zu erstellen. Auch wurde die Funktion der U 23 neu geregelt und wie bekannt ist, hat diese Aufgabe Markus Berger übernommen.


Verfasser: walter.harris

Von 14.7.2012 bis 22.4.2012 war es soweit.


Verfasser: walter.harris

Bereits zum dritten Mal engagierten sich die Vereine des OÖBGSV aus Altheim, Braunau, Eferding, Enns, Leonding, Linz-Lissfeld, Steyr-Resthof, Steyr-Münichholz und Steigerstraße-Linz beim österreichweiten Minigolftag


Verfasser: walter.harris

Gleichnamiger Slogan war auch der Einstieg zum Werbefilm der Sport & Fun Messe in Ried von 16. bis 18. März 2012. Dementsprechend wurde auch der Bahnengolfstand des Oberösterreichischen Bahnengolfsportverbandes am Anfang des Spots erwähnt und im Laufe des Berichtes des Öfteren gezeigt.


Verfasser: walter.harris

333 Einzelnennungen aus Österreich, Deutschland, Italien, Ungarn und Tschechien verzeichnete die Polizei-Sport-Vereinigung Steyr bei den Turnieren im Rahmen der 22. Internationalen Bahnengolfwoche in der Halle Garsten. Mit 137 Startern war die PSV-Hallentrophy dabei wieder das am besten besuchte Indoor Turnier in Österreich. Besonderes Highlight war in diesem Jahr die erstmalige Verwendung von Handys als mobile Scorekarten in Verbindung mit dem Turnierprogramm „BanGolfArena” des Schweden Lars Isberg. So konnten alle Bahnergebnisse in Sekundenschnelle auf die Anzeigentafel und ins Internet live übertragen werden.


Verfasser: walter.harris

Verfasser: walter.harris

ein durchwegs positives Erstprojekt!


Verfasser: walter.harris

Die 3 Tage in Eferding schließen Nahtlos an den 1. Kurs in Faak Am See an.


Verfasser: walter.harris

Liebe Sportfreunde aus ganz Österreich!


Verfasser: walter.harris

Verfasser: walter.harris

Am Verbandstag in Eugendorf hat man mich zum Seniorensportwart gewählt;


Verfasser: walter.harris

Meets Landeshauptmann!


Verfasser: walter.harris

Verfasser: walter.harris

Für Bahnengolf im BSFZ Faaker See!


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